Hautmanagement

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Bei Neurodermitis ist die Barrierefunktion gestört. Daher ist die Haut Ihres Kindes besonders empfindlich und neigt zur Trockenheit. Durch regelmäßige Hautpflege kann die Hautbarriere so weit stabilisiert werden, dass sich der Hautzustand bessert. Auch in Phasen, in denen es der Haut anscheinend gut geht, muss die Pflege fortgesetzt werden. Die Haut von Neurodermitispatient*innen bleibt dauerhaft empfindlich, und das bedeutet, dass äußere Reizfaktoren jederzeit Auslöser neuer Ekzemschübe sein können.

Sorgen Sie dafür, dass Hautpflege zur Selbstverständlichkeit wird!

  • Die Hautpflege ist die Grundlage jeder Therapie. Aus gutem Grund wird sie daher auch als Basistherapie bezeichnet. Cremen Sie die gesamte Haut 1- bis 2-mal täglich – wenn sie sehr trocken ist, auch häufiger – mit rückfettenden Lotionen, Cremes oder Salben ein.
  • Bei der Dosierung sollten Sie nicht zu zaghaft sein. Fragen Sie die Ärztin oder den Arzt nach den erforderlichen Mengen. Hilfreich ist hier die sogenannte Fingerspitzeneinheit. Gemeint ist damit die Länge eines Creme- oder Salbenstreifens, der auf das letzte Fingerglied des Zeigefingers eines Erwachsenen passt. Das entspricht rund 0,5 Gramm.
  • Wichtig ist, dass Sie die Hautpflege auch dann fortführen, wenn keine Ekzeme zu sehen sind. Auf diese Weise können Sie neue Schübe verhindern oder zumindest abmildern.
  • Die Wahl der Pflegeprodukte hängt vom aktuellen Hautzustand Ihres Kindes ab. Für entzündete Haut müssen Sie u. U. ein anderes Produkt wählen als für den Rest der Haut. Harnstoffhaltige Cremes oder Lotionen, die für trockene und juckende Haut sehr gut geeignet sind, verursachen z. B. an entzündeten Hautstellen ein heftiges Brennen. Verwenden Sie auf jeden Fall Produkte, deren Verträglichkeit dermatologisch getestet ist.
  • Die tägliche Hautpflege kostet Zeit. Vermeiden Sie Stress und eine hektische Atmosphäre. Um das morgendliche Eincremen in Ruhe durchführen zu können, stellen Sie lieber den Wecker ein paar Minuten früher. Auch abends sollte das Eincremen nicht hopphopp vor dem Zubettgehen erfolgen.
  • Wärmen Sie Ihre Hände und dann in den Händen die Creme ein wenig vor. Das macht die Eincremezeremonie wesentlich angenehmer.

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  • An manchen Tagen wird sich Ihr Kind gar nicht gerne eincremen lassen, reagiert womöglich sogar wütend oder bockig. Auch aus diesem Grund ist es gut, wenn Sie nicht unter Zeitdruck stehen. Es hilft, wenn Sie versuchen, die Pflegeprozedur zu einer schönen gemeinsamen Routine zu machen. Dann verbindet Ihr Kind mit der Hautpflege etwas Positives. Je nach Alter des Kindes können das ganz spielerische Rituale sein. Malen Sie z. B. mit der Creme Bilder auf den Bauch. Singen Sie gemeinsam – vielleicht dichten Sie dafür sogar einen Eincremesong – oder sorgen Sie für Ablenkung, indem Sie Geschichten erzählen.
  • Je älter Ihr Kind ist, desto stärker sollten Sie es in das Eincremeritual einbinden. So kann es die Hautstellen, an die es drankommt, selbst eincremen. Mitzuhelfen und etwas selbst tun zu können, das macht stolz und stärkt die Eigenverantwortung.
  • Juckreiz ist ein sehr belastendes Symptom der kranken Haut. Die Hautpflege trägt erheblich zur Linderung des Juckreizes bei. Diesen Effekt können Sie noch verstärken, wenn Sie die Pflegeprodukte im Kühlschrank aufbewahren und gekühlt – aber nicht eiskalt – auf die Haut auftragen.

Achten Sie auf eine schonende und sanfte Hautreinigung!

  • Zur Hautpflege gehört auch die Reinigung. Für kranke Haut mit gestörter Barrierefunktion ist das Reinigen, ja schon allein der Kontakt mit Wasser, eine große Belastung. Das Waschen entzieht der Haut Fette und sie verliert weiter an Feuchtigkeit. Daher ist eine besonders sanfte Hautreinigung wichtig.

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  • Das Baden oder Duschen sollte nicht länger als 10 Minuten dauern. Dabei sollte das Wasser nicht zu heiß sein.
  • Verwenden Sie milde, pH-neutrale Waschlotionen. Ölbader sind ebenfalls gut geeignet, da sie einen rückfettenden Effekt haben. Geben Sie z. B. etwas Olivenöl ins Badewasser.
  • Die Haut sollte auf keinen Fall mit einem harten Badeschwamm oder Waschlappen geschrubbt werden. Das würde die Haut zusätzlich reizen.
  • Falls Sie Ihr Kind dazu motivieren können: Kaltes Abduschen oder noch besser kalt-warmes Wechselduschen regen Talg- und Schweißdrüsen an und stärken so die Hautbarriere.
  • Nach dem Baden oder Duschen muss die Haut vorsichtig mit dem Handtuch getrocknet werden. Bitte nicht rubbeln, sondern lieber sanft trockentupfen.
  • Nach jeder Hautreinigung folgt auf jeden Fall das gründliche Eincremen. Am besten geht das, solange die Haut noch leicht feucht ist.

Wann immer Sie Fragen zur Hautpflege haben, sprechen Sie Ihre Hautärztin oder Ihren Hautarzt darauf an. Hautärzt*innen können Ihnen auch genau erklären, welche Pflegeprodukte für welchen Hautzustand zu empfehlen sind, wann also z. B. eher ein hoher, wann besser ein niedrigerer Fettgehalt geeignet ist. Im Rahmen einer Neurodermitisschulung können Sie ebenfalls Ihre Fragen stellen. Dort erhalten Sie außerdem weitere hilfreiche Informationen und Tipps rund um die Hautpflege.

Aktuelle Pressemeldung

Gestresste Haut durch wechselnde Temperaturen

Mit Neurodermitis durch den Winter

Bonn, 06.12.23 Viele Patienten mit Neurodermitis leiden besonders im Winter an Ekzemen und Juckreiz. Insbesondere die wechselnden Temperaturen drinnen und draußen sind ein Stressfaktor für die ohnehin sehr empfindliche Haut und reizen sie zusätzlich. Durch konsequente Hautpflege gelingt es vielen Betroffenen, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Wer die Pflege vernachlässigt, riskiert häufige und langanhaltende Krankheitsschübe mit rissiger, entzündlicher Haut, die anfällig für Infektionen mit Bakterien und Pilzen ist. Kortison-Präparate sollten nur in Absprache mit dem Hautarzt eingesetzt werden.

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